PFALZBERGER

Die gute Form

Ausgezeichnete Möbelentwürfe
Ausstellung 28.03. – 30.05.2024

Die gute Form

 

Der Begriff ‚Die gute Form‘ wurde erstmals 1949 an der Schweizer Mustermesse Basel in einer Sonderschau für Gebrauchsgegenstände und Möbel verwendet – eine Veranstaltung des Schweizerischen Werkbunds mit Unterstützung des Eidgenössischen Departements des Innern nach Idee und Plan von Architekt Max Bill.

Die Ausstellung wurde mit der Definition der guten Form eingeleitet:

«Unter einer guten Form verstehen wir eine natürliche, aus ihrer Funktion und technischen Voraussetzung entwickelte Form eines Produktes, das seinem Zweck ganz entspricht und gleichzeitig schön ist.»

Seit 1952 wurde vom Schweizerischen Werkbund, vertreten durch eine kompetente Jury, alljährlich an der ‚muba‘ die Auszeichnung ‚Die gute Form‘ als geschütztes Label vergeben.

Prägend für den Begriff war auch Max Bills 1952 erschienene Buch ‚Die gute Form‘.

Heinrich Pfalzberger

 

1947 gründete Heinrich Pfalzberger sein Unternehmen als Möbelbaufirma in einer kleinen Werkstatt in Riehen. Ursprünglich als Automechaniker ausgebildet entwarf und fertigte er Liegen und Gartenbedarf für seinen damaligen Arbeitgeber, das Sportartikelgeschäft Kost.

Charakteristisch für seine frühen Entwürfe war deren Zerlegbarkeit und das daraus resultierende kleine Packmass, was auf die engen Platzverhältnisse in seiner anfänglichen Werkstatt und die eigenhändige Auslieferung per Velo zurückzuführen war.

Auf der Mustermesse Basel wurden seine Entwürfe aus folgenden Jahren mit dem Anerkennungspreis ‚Die gute Form‘ ausgezeichnet:

1953 Gartengrill
1954 Gartenliege auf Bogen
1954 Gartentisch
1957 Stehlampe
1958 Servierwagen ‚Flamboy‘
1962 Ledersessel HP2

Die Galerie zeigt einen kleinen Ausschnitt des umfangreichen Schaffens.

Der Sessel HP2, eine Interpretation des englischen Kolonialstuhls aus dem 19. Jahrhundert, war 1968 auf der Triennale di Milano Teil des Schweizer Beitrags und erhielt eine Auszeichnung. Der Entwurf erscheint vielen auch als Hommage an Charlotte Perriands und Le Corbusiers ‚chaise basculante‘, ist im Ausdruck aber klarer und als gesteckte und geschraubte Konstruktion klein zerlegbar.

 

 

Als Möblierung in der Kantonsschule Baden der Architekten Bruno und Fitz Haller erlangte der HP2 grosse Bekanntheit. Sogar bis Ontario (Kanada) wurde er verschifft und im Einrichtungshaus Klaus Nienkamper angeboten.

Auch Grossaufträge, wie die Möblierung des Basler Stadttheaters von 1974, bewältigte das kleine Unternehmen. In der Ausstellung ist ein Exemplar der Saalbestuhlung der ‚kleinen Bühne‘ mit der originalen Bespannung aus beigem Leder zu sehen.

Der Sessel HP25 von 1993, eine in Zusammenarbeit mit seinem Sohn Jürg entstandene optimierte Weiterentwicklung des HP2, besteht aus filigranen Stahlprofilen und verzichtet gänzlich auf geschweisste Details.

Drei ikonische Möbelstücke, die Liegen IG, FL (1999) und R08 (2008) gehören in Schweizer Wohnungen, Gärten, Parks und Badis zum vertrauten Bild.

Es ist das handwerkliche Verständnis, die Kenntnis des Materials und das feine Gespür der Gestalter, das die Klarheit der Details und die Stimmigkeit der Formen hervorbrachte.

Heute führt Jürg Pfalzberger zusammen mit seinen Söhnen Ron und Tom das Unternehmen in dritter Generation.

LIEGE IG 1999

Aus der aktuellen Produktion.

Gestell

Inox, rostfreier Stahl, gebürstet, 20 mm

Stoff

Batiline Iso, Polyestergewebe (100%-recyclebar)

Farben
schwarz, weiss, beige
Details

5-fach verstellbar, zusammenlegbar, stapelbar

1’090 chf

LIEGE FL 1999

Aus der aktuellen Produktion.

Gestell

Inox, rostfreier Stahl, gebürstet, 20 mm

Stoff
Batiline Iso, Polyestergewebe (100%-recyclebar)
Farben
schwarz, weiss, beige
Details

5-fach verstellbar, zusammenlegbar, stapelbar

1’090 chf

Liege R08 2008

Aus der aktuellen Produktion.

Gestell

Inox, rostfreier Stahl, gebürstet, 20/25 mm

Stoff

Batiline Iso, Polyestergewebe (100%-recyclebar)

Farben
schwarz, weiss, beige
Details

stufenlos verstellbar während des Liegens bis zur Flachstellung, in der Flachstellung arretierbar

1’950 chf mit Rollen
1’750 chf ohne Rollen

HOCKER 1999

Aus der aktuellen Produktion.

Gestell

Inox, rostfreier Stahl, gebürstet, 20 mm

Stoff
Batiline Iso, Polyestergewebe (100%-recyclebar)
Farben
schwarz, weiss, beige
 
 
340 chf
 
 
 
 
 
 
 

SESSEL HP 25 1993

Aus der aktuellen Produktion.

Gestell

Stahl, verchromt

Leder
Rindsleder, beige oder schwarz
 
 

1’150 chf

SERVIERWAGEN ‚FLAMBOY‘ 1958

Ausgezeichnet mit dem Preis ‚Die gute Form‘. Aus der aktuellen Produktion.

 

Gestell

Stahl, verchromt, 20 mm

Rechaut
Stahlblech, gelocht, verchromt
Tableaus
Stahlblech, schwarz oder weiss lackiert
 
 
750 chf
 

STEHLEUCHTE 1957

Ausgezeichnet mit dem Preis ‚Die gute Form‘.

Gestell
Stahl, verchromt
Schirm
Leuchtenpergament, weiss, höhenverstellbar
Kabel
Stoff, gedreht, schwarz
 
 
685 chf
 
Das ausgestellte Exemplar ist Vintage und eine Leihgabe der Familie Pfalzberger. Die Leuchte ist aktuell nicht mehr in Produktion. Bei Eingang von 10 Bestellanfragen wird die Produktion einer Kleinserie wieder aufgenommen. Erkundigen Sie sich gerne nach dem Status unter mail@galerie-gutermuth.ch

SESSEL HP 2 1962

Ausgezeichnet mit dem Preis ‚Die gute Form‘.

 
Gestell
Stahl, verchromt
Leder
Rindsleder, schwarz oder beige
Details
Konstruktion gesteckt, zerlegbar
 
 
2’250 chf
 
 
Das ausgestellte Exemplar ist Vintage und eine Leihgabe der Familie Pfalzberger. Die Leuchte ist aktuell nicht mehr in Produktion. Bei Eingang von 10 Bestellanfragen wird die Produktion einer Kleinserie wieder aufgenommen. Erkundigen Sie sich gerne nach dem Status unter mail@galerie-gutermuth.ch